Katholische Kindertageseinrichtungen Hochsauerland-Waldeck gGmbh
Kath. Kindergarten St. Christophorus Bad Sassendorf-Ostinghausen
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Eingewöhnung

Wir messen der Eingewöhnungsphase der Kinder hohe Bedeutung bei und gestalten diese entsprechend sorgfältig. Dabei ist eine enge Kooperation und große Unterstützung durch die Eltern unerlässlich. 

Eine für das Kind optimale, individuelle Eingewöhnung ist uns wichtig, damit sich das Kind bei uns wohlfühlt und in seiner Entwicklung bestmöglich begleitet und unterstützt wird. Auch bietet die Zeit der Eingewöhnung der Familie die Möglichkeit, sich von unserer täglichen Arbeit, von der individuellen und vielseitigen Begleitung des Kindes durch die pädagogischen Fachkräfte ein transparentes Bild zu machen.

Ziel der Eingewöhnung

Das Ziel der Eingewöhnung ist es, dass das Kind zu den Erzieherinnen eine verlässliche Beziehung aufbauen kann. Dabei orientieren wir uns an dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“. 

Während der Eingewöhnungszeit baut das Kind eine bindungsähnliche Beziehung zu seinem/-r Erzieher/-in auf. Das grundlegende Ziel der Eingewöhnung besteht darin, während der Anwesenheit der Bezugsperson eine tragfähige Beziehung zwischen Fachkraft und Kind aufzubauen. Diese Beziehung soll bindungsähnliche Eigenschaften haben und dem Kind Sicherheit bieten. Das Gefühl der Sicherheit durch eine gute Beziehung zur Fachkraft ist die Grundlage für gelingende Bildungsprozesse in der Kita und einen gesunden Start des Kindes in seinen neuen Lebensabschnitt. 

Darüber hinaus soll das Kind selbstverständlich die Einrichtung mit all ihren Abläufen, Regeln, Ritualen aber auch ihren Menschen und Räumen in aller Ruhe kennen lernen. Darüber hinaus bietet die Eingewöhnungszeit eine besondere Form des Einblicks in die Kita, der eine gute Grundlage für die folgende Erziehungs-und Bildungspartnerschaft legt. 

Die Kennenlernphase startet immer ein paar Wochen vor den Sommerferien. Da laden wir die Eltern mit ihrem Kind dazu ein, den Kindergarten und uns an den Nachmittagen kennenzulernen. 

Nach den Sommerferien des Kindergartens wird die Eingewöhnung in der Regel etwa zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. In manchen Fällen ist sie auch länger oder kürzer. Dieses wird sich im Verlauf der ersten Besuche zeigen. Das Wohlergehen des Kindes steht im gesamten Eingewöhnungsprozess stets im Mittelpunkt. Die individuelle Eingewöhnungsdauer orientiert sich an den Bedürfnissen und dem (Explorations-) Verhalten des Kindes.

Die Struktur des Berliner Eingewöhnungsmodell

Die Eingewöhnung wird charakterisiert durch: 

  1. Information der Eltern in Form eines Erstgespräches über ihre Beteiligung und die Bedeutung der Eingewöhnung für die Eltern und das Kind
  2. Die Grundphase, in der die Eltern das Kind in der Kita begleiten 
  3. Erste Trennungsversuche in Absprache mit der Erzieherin 
  4. Stabilisierungsphase 
  5. Schlussphase 

Das Eingewöhnungsmodell besteht aus fünf Schritten, die im Folgenden dargestellt und kurz erläutert werden: 

Rechtzeitige Informationen an die Eltern

Die Eltern werden über die Bedeutung und den Ablauf der Eingewöhnung frühzeitig informiert. In einem Gespräch werden die Grundsätze erklärt, Erwartungen besprochen und die Wichtigkeit der Anwesenheit der Eltern deutlich dargelegt (Erstgespräch). In diesem Gespräch werden auch Zeitfenster, z.B. Rückkehr in den Beruf, erster Arbeitstag, … besprochen und im Rahmen unserer Möglichkeiten berücksichtigt. 

Die Eltern sollten zwei bis drei Wochen für die Eingewöhnung einplanen und keinen (Kurz-) Urlaub oder besondere Belastungssituationen (z. B. Umzug) in diese Zeit legen. 

Die dreitägige Grundphase

Die Bezugsperson sollte sich mit dem Kind für ein bis zwei Stunden in der Einrichtung aufhalten. Dabei verhält sie sich passiv, aber aufmerksam gegenüber den Signalen des Kindes. Sie ist für das Kind der „sichere Hafen“, d. h. sie folgt dem Kind nicht, ist aber immer gut erreichbar und aufmerksam. Die Fachkraft versucht vorsichtig, über Spielangebote Kontakt zum Kind aufzubauen. Es finden keine Trennungsversuche statt. Die Pflegeroutinen vollzieht in der Regel die Mutter/der Vater. Das Kind erlangt eine erste Vertrautheit mit dem neuen Ort, den anderen Kindern und den Erzieherinnen. 

Der erste Trennungsversuch

Am vierten Tag entfernt sich die Bezugsperson nach einiger Zeit aus dem Gruppenraum, nachdem sie sich vom Kind verabschiedet hat. Lässt sich das Kind schnell von der
Fachkraft beruhigen oder ist es eher gleichmütig, sollte die erste Trennungsperiode 30 Minuten betragen. Wirkt das Kind hingegen verstört oder beginnt zu weinen ohne sich schnell trösten zu lassen, so sollte die Trennung nicht länger als zwei bis drei Minuten betragen. Das kindliche Verhalten in dieser Situation hat erfahrungsgemäß einen gewissen Voraussagewert für den weiteren Verlauf der Eingewöhnung.

Die Stabilisierungsphase

Die Fachkraft bietet sich als Spielpartnerin an. Die Stabilisierungsphase beginnt mit dem fünften Tag (mit dem sechsten, wenn der fünfte Tag ein Montag ist). Die Fachkraft übernimmt zunehmend – erst im Beisein der Bezugsperson – die Versorgung des Kindes (Füttern, Wickeln etc.). Sie bietet sich gezielt als Spielpartner an und reagiert auf die Signale des Kindes. Die Trennungszeiten werden, unter Beachtung der Bedürfnisse des Kindes, täglich verlängert. Akzeptiert das Kind die Trennung noch nicht, sollte bis zur zweiten Woche mit einer neuen Trennung gewartet werden. Es wird jedoch nie an einem Montag mit einem neuen Schritt begonnen. 

Die Gegebenheit, dass sich das Kind in der Trennungssituation von der Fachkraft trösten lässt und neugierig und aktiv an der Umgebung, den Materialien und den Personen interessiert ist, ist ein Zeichen dafür, dass die Eingewöhnung abgeschlossen ist.

Die Schlussphase 

Die Bezugsperson ist für Notfälle erreichbar. In der Schlussphase der Eingewöhnung ist die Bezugsperson nicht mehr in der Einrichtung anwesend, jedoch jederzeit für Notfälle erreichbar.

Zum Abschluss der Eingewöhnung folgt dann nach ca. vier bis sechs Wochen ein gemeinsames Reflexionsgespräch über die Eingewöhnungsphase.